Montag, 16. Februar 2015
Kolonien der Neuzeit
Als die Europäische Union gegründet wurde, war nicht etwa das Bestreben nach Gleichwertigkeit der beteiligten Länder treibende Kraft, sondern vielmehr die alte Idee der kolonialen Herrschaft einiger dominierender Länder über die schwächeren. Allerdings war die Beherrschung der neuen Kolonien nicht mehr das Ergebnis blutiger, sondern das Ergebnis währungspolitischer Kriege. Die Entwicklung hat überdeutlich gezeigt, dass die Menschen einiger Länder, die sich auf die Einführung des Euro als neue Landeswährung eingelassen haben, einen sozialen Abstieg erlitten, der sich im wirtschaftlichen Niedergang und steigender Arbeitslosigkeit niederschlug. Banken, die in den ersten Jahren den Kolonien der Neuzeit mit Krediten beisprangen, bangten bald um ihr Geld und veranlassten die Regierungen in der EU vereinigten Ländern die Rückzahlung der Bankkredite durch Bereitstellung von Milliarden Euro aus Steuergeldern zu ermöglichen. Gleichzeitig zwangen die Kolonialisten, zu denen auch Deutschland gehört, die Regierungen der neuen Kolonien im Süden Europas zu Einsparungen im sozialen Bereich und bei den Investitionen, was heute in einigen der am stärksten betroffenen Länder zu einem Aufbegehren gegen diese Entwicklung führt. Gier nach Macht und Reichtum hat diese Entwicklung, die sich noch im Anfangsstadium befindet, ausgelöst und es besteht die Gefahr, des Verfalles der Idee eines geeinigten Europas.

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